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Goldener Bär Für Jodaeiye Nader Az Simin!

 Zum letzten Mal in diesem Jahr leuchteten die Stars und geladenen Gäste des Festivals im Blitzlichtgewitter der Journalisten auf dem Roten Teppich vor dem Berlinale Palast. Zusammen mit Millionen von Fernsehzuschauern erwarteten alle Beteiligten gespannt die Entscheidung der Internationalen Jury. Nach der Verleihung der Bären für den Besten Kurzfilm, der Überreichung der Silbernen Bären und des Alfred-Bauer-Preises war es endlich soweit. Isabella Rossellini verkündete als Präsidentin der Internationalen Jury das Ergebnis, zu dem sie mit ihren Mitstreitern gekommen war: Der Gewinnerfilm des Goldenen Bären 2011 heißt Jodaeiye Nader az Simin Nader And Simin, A Separation von Asghar Farhadi.

 

"Nader and Simin, A Separation" greift dieses Thema wieder auf; von einem Land, das sich immer mehr an westlichen Werten orientiert, weiterhin aber stark von der Tradition geprägt ist. Dieses Mal durch den Spiegel zweier Paare, auch dieses Mal aus der gehobenen, gebildeten Mittelschicht. Nader und Simin sind dabei sich zu trennen, Simin möchte das Land verlassen, um ihrer Tochter eine bessere Ausbildung zu ermöglichen. Nader aber möchte seinen an Alzheimer erkrankten Vater nicht alleine zurücklassen. Als seine Frau ihn verlässt, engagiert Nader eine junge Frau, die ihm im Haushalt und bei der Pflege des Vaters helfen soll. Sie arbeitet schwarz, nicht einmal ihr Mann weiß davon. Eines Tages lässt sie den alten Mann einige Stunden allein, Nader merkt es und entlässt die junge Frau. Es kommt zum Streit und Nader schubst die Frau aus dem Haus. Kurz darauf bekommt er eine Vorladung vor Gericht. Die junge Frau behauptet – angestachelt von einem aufbrausenden und intoleranten Ehemann – sie habe bei dem Sturz ihr Kind verloren und klagt Nader des Mordes an. Dies ist nur der Anfang einer Geschichte voller Lügen gepaart mit religiösen Überzeugungen und konservativen Wertvorstellungen.

In seinem neuen Film zeigt Farhadi zwei unterschiedliche Formen des iranischen Paares. Das eine eher liberal, das andere traditioneller und religiös, gefangen in einem Gewirr um Lüge und Schuld.

"Nader and Simin, A Separation" zeichnet sich durch seine dramaturgische Klarheit, seine packende Geschichte, hervorragende Schauspieler und seinen klaren Blick auf die iranische Gesellschaft aus, gespiegelt im Leben zweier Paare. Das Drehbuch fand die Zustimmung der Regierung, der Regisseur hat also sein Ziel erreicht: er kann frei über sein Land berichten und die Zensur umgehen.